Wegwerfprodukt Arbeitslose?

Birgit Meinhard-Schiebel - Das Projekt 20.000 Arbeitsplätze für ältere ArbeitnehmerInnen hat noch nicht einmal richtig gestartet, schon ist es mit einem Delete ausgelöscht. 

Die Titelzeile aus dem Standard: „Arbeitslose haben gefälligst zu leiden“ ist nicht blanker Zynismus sondern zeigt die Realität. 

Das Spiel mit der Erwerbslosigkeit geht schon über viele Jahrzehnte, gedient hat es immer nur dem Kapitalismus. Arbeitslose Menschen sind erpressbar. Lohndumping bringt nur der Wirtschaft etwas und spaltet die ArbeitnehmerInnenklasse.

Ältere Arbeitslose und da sprechen wir von Menschen 50+ sind schwer vermittelbar. Keine Neuigkeit. Je länger sie arbeitslos sind, umso weniger Chancen haben sie, auf dem ersten Arbeitsmarkt nochmals einen Job zu finden. In der Zwischenzeit ist der Zug abgefahren und ihre Kenntnisse entsprechen nicht mehr den Anforderungen – eine Ausrede oder eine Tatsache? Für beides können die arbeitslosen Menschen am wenigsten.

Die Stufenleiter für ältere arbeitslose Menschen geht rasant nach unten. Ohne Pilotprojekte, ohne Versuche, wenigstens im zivilgesellschaftlichen Bereich irgendwo im Auffangbecken zu landen, sich letztendlich prostituieren zu müssen und gedemütigt jeden Job anzunehmen, geht es weiter zwischen gerade noch Arbeitslosengeldbezug, sich vielleicht noch mit ein paar Krankenständen über Wasser halten, dann ab in die bald nicht mehr vorhandene Notstandshilfe sondern gleich in die Mindestsicherung und eines Tages in die mögliche Altersarmut.

So schafft man Abhängigkeiten, so schafft man ein neues Heer von Menschen, die gesellschaftliche Loser sind. Eine Regierung, die das verschuldet, setzt die Menschenrechte außer Kraft.

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